Gartenexotik
Winter 2024 / 2025 läuft. -9 Grad gab es zuletzt, bei vorher wechselnd angesagten -11 / -13 Grad. Also gab es noch ein paar Schutzmaßnahmen mehr (Vlieshauben) für manche Exoten. Ansonsten tagsüber leichtes Plus und nachts Minusgrade -3/-4.
Ende Januar sind ordentlich Plusgrade angekündigt und das für eine ganze Woche und mehr. Ich befürchte weiteren Frühjahrsaustrieb und dann Schäden durch die Fröste im Februar. Erste Kamelien blühen schon.
Wahrscheinlich wird zukünftig nicht mehr die maximale Frosttemperatur die Schwierigkeit sein, sondern diese Warmperioden im Winter mit anschließendem Frost, sowie Spätfröste, die die frischen Austriebe von Blüten und Blättern schädigen und vernichten.
Während Kakis, Kamelien, Wein und Feigen hier Probleme hatten und die frischen blätter Ende April 2024 teils Komplettschaden hatten, haben die Zitrusse die Spätfröste alle schadlos weggesteckt. Wenn man also die Frostspitzen abgefedert bekommt, könnte der Zitrus im Garten ausgepflanzt eine gute Antwort auf die Spätfröste sein.
Für die Jubaea waren die -9 Grad bisher eine machbare Grenze und sie wurde dieses Jahr auch geschützt.
Es gibt genug Idee und Pläne. So will ich einen Bambus entfernen (P. spectabilis), der in der 9m² Sperre seit 11 Jahren wächst. Es gibt dann mehr Platz für auszupflanzende Kübelpflanzen und zum Anbauen. Außerdem wird dann die Dachrinne nicht mehr voller Bambusblätter sein. Zwei Bambusse reichen mir auch.
Jetzt ist der Garten seit mehr als 10 Jahren angelegt und hat sich gut entwickelt. Im Garten sind mehr als 50 Tonnen Lava verarbeitet und mehr als 10 Tonnen Split in den Wegen. Rasenmähen muss ich keinen. Manches Jahr gibts viel zu viel Wasser, im nächsten Jahr regnet es dafür kaum. Die Winter tendieren hier um die -10 Grad für ein paar Nächte.
Hütte bauen, Wege pflastern oder mit Split ausfüllen, Teich ausheben bei 28+ Grad und Zäune setzen. Die Terrasse mit dem Naturstein machen. Man lernt bei all dem eine ganze Menge, oft macht man es (erstmal) nicht gerne, aber die Umstände sind eben manchmal so. z.B. wenn der Handwerker permanent absagt, verschiebt oder nicht mehr kommt. Dann macht man es eben selber und siehe da. Es funktioniert. Da steckt viel Arbeit drin, auch Geld und es hat sich definitiv gelohnt. Jedes Jahr gibt der Garten ganz viel zurück und sorgt für ein Wohlgefühl und man fühlt sich einfach Zuhause.
Rückblickend war es die beste Entscheidung aus der Stadt rauszuziehen und sich sein neues Zuhause herzurichten wie man es will. In der Stadt wäre der grund & Boden nicht bezahlbar gewesen und jetzt sind es 30 Minuten bis in die Stadt. Alles gut!
2020 gab es u.a. einen Bericht im WDR 5 mit einem Interview über den hier gezeigten Garten. Eine ganz neue Erfahrung etwas mit Worten zu beschreiben was man gerade sieht, für jemanden nur zum Hören. 2 Stunden Begehung, 30-40 Minuten Interview, 5 Minuten Sendezeit. Aber spannend war's.
Hier könnte auch 'Urlaub Zuhause' stehen. Es soll einfach beschreiben, dass ich gerne nach der Arbeit im Garten abschalten möchte, gerne raustrete und dann einfach woanders bin, meine Wohlfühloase, wo man auftankt, Alltag verarbeitet und vergißt.
Das Schwierige bei dem Hobby ist ja, sich zurückzuhalten, nicht alles auszuprobieren, weil man dann schnell feststellt, dass alles teilweise schon ab spätem Herbst einen Ort im Haus finden oder (teils aufwendig) geschützt werden muss. Ich gebe gerne zu, dass mir das mit der Zurückhaltung nicht gut gelungen ist. Aber mit jedem Jahr wird man ruhiger und fokussierter und so werde ich die aufwendig zu schützenden Palmen bei Verlust auch nicht ersetzen.
In der Mietswohnung, später Mietshaus mit kleinerem Garten, war dieses Hobby nie existent. Beim Hauskauf beschäftigte man sich dann damit wie man die 50 m² Garten wohl bepflanzt. Was ist eine Hortensie? Von allem etwas, fing es dann mit einer kleinen Trachycarpus fortunei an, die sich gut und schnell machte. Es folgte eine zweite und andere Exoten, bis später alle "normalen" Sachen, bis auf eine Rose gewichen sind.
Erste wackelige Schutzbauten entstanden, die ich heute nur noch als "ohne Sinn und Verstand" bezeichnen würde. Als Anti-Handwerker mit zwei linken Händen, dauert ohnehin alles länger, aber man wird auch jedes Mal besser. Es gab auch Verluste und Schäden, aber dass ist ja bei jedem Hobby so. Mittlerweile habe ich meine Art und Weise, meine Materialien und meinen Aufwand gefunden.
Nach dem Umzug 2013 vom Reihenhaus mit kleinem Garten in ein neues Haus mit viel Grundstück, habe ich jetzt ca. 500 m² zur Verfügung zur Bepflanzung. Die Ausrichtung des Grundstücks (Garten Südwestlage) war auch entscheidend.
Zunächst ist man überfordert mit den Dimensionen, hat man ja vorher dicht an dicht gepflanzt und diesen Umstand im Winter beim Aufbau des Schutzes verflucht.
Ich konnte aber beim Aufzeichnen der Gartenideen gut von den sonst vorherrschenden Kernsanierungsmaßnahmen entspannen. Aus diesen Ideen setzte sich dann ein Ganzes zusammen, was dann nach und nach umgesetzt wurde bis zum heutigen Ergebnis.
Nach Räumung mit dem Bagger, kam das Unkraut und die Sorge, die aus dem übervollen Reihenhausgarten mitgenommenen Exoten am Leben zu erhalten. An Auspflanzung war nicht zu denken, im Haus sanierten wir weiter und so war es erstmal an dem Erhalten der Pflanzen. Einige Yuccas pflanzte ich im Vorgarten aus, damit sich die Töpfe reduzierten.
Mit Unkrautvlies deckten wir Teile des Gartens ab, so dass wir immer ein Stück bearbeiten konnten und so nach und nach uns den Garten eroberten. Mit Lava deckten wir dann das Erdreich später ab, was die Unkrautbildung stark reduzierte.
Im nahen Steinbruch fand ich 2 Findlinge (je 2 Tonnen Gewicht), die jetzt die "Rückwand" der kleinen Sonnenterrasse bilden.
2015 kam dann Rollrasen für die Gartenmitte, so dass die letzte Schmutzgartenstelle auch verschwunden ist.
Derzeit ist der Garten hälftig mediteran mit Feigen, Palmen, Bambus, Kakis, Wein, Kamelien und Stauden und in der anderen Hälfte wird eine Wüste geschaffen mit vielen Tonnen Gestein, Yuccas, Gräsern, Agaven, Kakteen, wenigen Palmen.
2016 wird die Wüste bepflanzt und die Vorgartenstücke mit Basaltsteinen landschaftlich gestaltet. Auch diese sind sehr sukkulentenlastig bepflanzt.
2018 das Sonnenjahr. Von Ende April bis Mitte September anhaltend hohe Temperaturen, meist zwischen 25 und bis zu 36 Grad. Sehr wenig Regen. wärmster Sommer seit 2003! Vertrocknete Rasenflächen überall.
Wiese komplett raus und einen Teich mit dem Spaten ausgehoben und den Rand mit weiterer Lava gemacht. Zugangsweg, wo vorher auch Wiese war, ist jetzt Split. Wasser fehlte dem Garten einfach. Das passt sehr gut !
Nach Räumung des kleinen und großen Vorgartenstückes, wurden dort Sukkulenten, Hanfpalmen und Sabal-Palmen gesetzt. Die Bereiche sind durch das Haus etwas wettergeschützt und bekommen bis mittags Sonne. Ziel ist es dort keinen Winterschutz aufzustellen.
Die mangelnde Sonnenausbeute dort ist ausreichend, dass dort Kakteen wachsen, aber Kugelkakteen nicht blühen. Nur Opuntien blühten bisher, so dass ich alle Kugelkakteen in den hinteren Garten in die dortige Wüste umgesetzt habe.
Agaven tun sich vorne sehr schwer, so dass nur eine A. neomexicana und eine A. parryi parryi dort gut besteht und sich vermehrt und selbst A. megalacantha vorne nur mit vereinzelnten Exemplaren wächst und vernünftig ausschaut.