Yucca linearifolia vs. Y. queretaroensis

Beide sehen sich optisch sehr ähnlich, lassen sich aber gut unterscheiden, sobald man beide nebeneinander gesehen und auch beide mal angefasst hat.

 

Unterschiede: 

Yucca queretaroensis hat rautenförmige Blätter, sprich erhaben mit Volumen, während linearifolia flache Blätter hat. Dadurch bedingt, brechen die Blätter einer Q., wenn man einen Knoten macht, während die Blätter der L. nicht brechen.  

 

  • K1024_20231021_123832
  • K1024_20231021_102512
  • K1024_20231010_183513
  • K1024_20231009_171952
  • K1024_20231021_102554
  • K1024_20230608_190439

Angefangen mit einer Y. linearifolia 30 cm Stamm für 29,- €, hat sich diese Yucca als recht winterhart erwiesen. Sie bekommt keinen Regenschutz und zeigt schönste Kronenbildung und Wachstum.

Bisher hat sie schon -12 bzw. auch -15 Grad ausgehalten.

Eine 2-köpfige Linearifolia (40 cm Stamm) kam mit großem Blattschaden an, da das Paket auf den Blättern transportiert wurde ohne Bambusstab als Stütze. Ausgepflanzt 2015, blühte sie (leider), wobei ich die Blütenstände abschnitt, um die Pflanze nicht zu strapazieren. Ein Kopf wächst derzeit solitär weiter und der andere teilt sich in 2 weitere Köpfe. Sie ist gut angewurzelt, steht vollsonnig und 2016 dürfte sich der Schaden wieder zu einem guten Teil rauswachsen.

Die Y. linearifolia mit Transportschaden hat sich erholt. Die Kronen sind voller geworden. Dank vollsonnigem Stand ist ein gutes Wachstum zu sehen.

Eine andere zweiköpfige Y. linearifolia hat recht blaue Blätter, die auch sehr schmal sind. Auch hier ein gutes Wachstum. Die Entwicklung der Kronen, auch der Blätter und ihrer Farbe, werde ich auf den Bildern dokumentieren. 

Es gibt augenscheinlich schmal- und etwas breitblättrigere Linearifolias. Beide Varianten zeigen sich bei mir sehr witterungsunempfindlich. Nur eine Linearifolia ging bisher ein, was aber wohl daran lag, dass die Neigung der kleinen Terrasse das Wasser nahe an ihren Fuss lenkte. Die breitblättrigen Blätter stehen eher ab und sind steif. Wahrscheinlich handelt es sich hier um Naturhybriden. Eine dieser Pflanzen kaufte ich als linearifolia x torreyi.  Der Stamm dieser Yucca ist ausgesprochen dick.

Eine Linearifolia dusky blue aus USA ist noch kleiner und ausgepflanzt. Schmalblättrig, sonst sehe ich (farblich) noch keinen Unterschied. Aber sie hat wieder die schmalen Blätter. Mittlerweile werden immer mehr linearifolias mit breiteren Blättern importiert, die dann eher Hybriden sind.


Hiermal die Dokumentation der dickblättrigen Yuccas linearifolia. Absolut wetterunempfindlich und wüchsig. Vor allem bisher keine Blütenbildung, so dass es erstmal gutes Höhenwachstum gibt. Der Stamm ist ausgesprochen dick. Ableger am Stamm muss man absägen, wie bei Y. torreyi.

  

  • K1024_20230217_163952
  • K1024_20230716_150739
  • K1024_IMG_20221015_124054
  • K1024_IMG_20220708_183639
  • K1024_IMG_20200718_165528
  • Y queretaroensis breite Form
  • Wurzelmonster Queretaroensis
  • K1024_DSC_2456
  • Kurz vorm Ausgraben der Q.

Y. Queretaroensis steht mittlerweile unter Artenschutz, so dass weder Pflanzen, noch Pflanzenteile ausgeführt werden dürfen. Daher gibt es auch seit einigen Jahren keine Samen mehr zu kaufen und kleine Pflanzen erzielen hohe Preise.

Ich habe 2 x 20 Samen bezogen (als sie noch zu beziehen waren 2009/2010), die relativ gut keimten. Aus den Samen entwickelten sich jedesmal etwa 50 % schmal- und 50 % breitblättrige Queretaroensis. Original ist die schmalblättrige Form.

Die breitblättrige Form hat an den Blättern eine braune Hornleiste, die vielleicht Aufschluss darauf geben könnte, ob hier eine Hybridisierung mit einer anderen Yucca (mögl. Y. filifera) stattgefunden hat. 

Sie sind sehr wüchsig und bilden dicke, rote Rübenwurzeln. Sie haben einen hohen Nährstoffbedarf und wuchsen in reiner Erde ausgezeichnet. Ein Auspflanzversuch mit beiden Formen (keine Drainage) im alten Garten, verlief positiv, wobei die breitblättrige Form nach den Wintern besser da stand, als die schmalblättrige Form.

Angegeben werden sie mit ca. -10 Grad Frosthärte. Sie wurde bisher aufgrund ihrer geringen Verfügbarkeit kaum im Freiland getestet.

Ein vollsonniger Auspflanzversuch mit Regenschutz in 2016 ist geplant.

2016 habe ich 4 schmalblättrige und eine breitblättrige Queretaroensis ausgepflanzt. Dank ausreichender Samenaufzuchten aus früheren Jahren, ist es möglich diesen Auspflanzversuch, vollsonnig und im Winter regengeschützt durchzuführen. Von den 5 Queretaroensis, wachsen 3 Schmale und die Breite in einer Gruppe und eine Quero solitär.

Winter 2016/2017 mit Regenschutz gut überstanden bei -9 Grad. Die solitäre Q. brachte weiß-grüne Halme mittig im März, was sich aber mit zunehmender Temperatur ins Grüne veränderte. Kein Schaden! Sie legen langsam zu.

Mittlerweile sind noch 2 schmalblättrige und eine breitblättrige Queretaroensis ausgepflanzt. Der Abstand zwischen den drei Pflanzen ist aufgrund des Wachstums zusammengeschmolzen. Ich denke das sie ab 2021 an Höhe zulegen.

2022 wurde der Zaun am Wüstenbeet erneuert. Dadurch konnte ich mal von Nachbarsseite aus u.a. auf die Queros schauen. Die breitblättrige Queretaroensis hat schon einen schönen Stamm der wie einen Bogen am Fuß bildet. Nebenan konnte ich einen Ableger entdecken. An den Höhen kann man deutlich sehen, dass schon Stamm vorhanden ist, auch wenn man ihn durch die dichten Blätter bei den schmalblättrigen Queros noch nicht sieht. Ein erstes "Putzen" ist erfolgt, aber nur bei den wirklich abgenutzten Blättern, so dass noch kein Blick auf den Stamm möglich ist.

Trockener Stand bei einer ! Nacht -11 Grad im Februar und einer ! Nacht im Januar mit -10 Grad, sonst milder, aber mit dem Ergebnis, dass die breitblättrige als auch beide schmalblättrigen Y. queretaroensis eingegangen sind. Die breitblättrige Quero bekam weiße Blätter innen und man konnte nachher die Krone oben abnehmen, Blattkranz für Blattkranz. Allerdings kommt hier ein Austrieb aus der Erde, der jetzt regengeschützt ist. Viel Hoffnung auf dauerhafte erfolgreiche Haltung, habe ich nicht.

Die beiden schmalblättrigen Queros waren auch innen teilweise weißlich, wurden dann wieder grüner, aber die Austriebe wurden nicht mehr weiter geschoben und optisch kippte der Kopf ganz leicht ab. Nach einiger Zeit des Wartens, stellte ich fest, dass der Kopf etwas tiefer nur noch notdürftig auf dem Stamm saß und relativ unproblematisch entfernt werden konnte. Also keine bis kaum noch Versorgung des Kopfes.

Austriebe aus dem Stamm oder Austriebe daneben, haben sich bisher nicht ergeben.

FAZIT: Queretaroensis ist wirklich schön mit der filigranen Blattkrone und was Besonderes, alleine schon, weil es sie eben kaum noch gibt, aber optisch ist Linearifolia sehr ähnlich (zumindest wenn man eine schnalblättrige Linearifolia bekommt) und sie ist winterhart und wüchsig. Queretaroensis wird wahrscheinlich dauerhaft bei nicht mehr als -8 Grad gehalten werden können / müssen. Ein Freilandwuchs schließe ich aktuell aus, ohne sie eben gegen kältere Temperaturen zu schützen.